Das Großmuttermärchen

Märchenparabel

Bei der Binnenerzählung der Großmutter, formal ein Märchen, handelt es sich um eine Parabel, in der ein Kind durch Lichterscheinungen ("Mond", "Sonne", "Sterne") angelockt, aber enttäuscht wird, weil sie sich als "faules Holz", "verweltke Sonnenblumen" und "angesteckte goldene Mücken" erweisen. Sachlich stellt sich die Handlung als eine Verführung heraus, diese wiederum lässt sich genauer spezifizieren, da die kleinen Mücken es in der Wirthsausszene (die faktisch eine  Bordellszene darstellt) "es einem auf den Händen treiben" und eindeutig sexuell konnotiert sind, übrigens bereits schon im Revolutionsdrama Dantons Tod. Vergleich Büchners Sonne. Explizit thematisiert Büchner den sexuellen Missbrauch in Dantons Tod  I/2. Am Ende stellt sich die Welt für das einsame Kind als umgestürzter "Hafen" dar, "Hafen" steht für einen Nachttopf, er enthält die Körperflüssigkeit Urin, Kinder können Körperflüssigkeiten in diesem Bereich  allerdings noch nicht unterscheiden. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch, wie oft "Urin" im Woyzeck thematisiert wird. 

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